In der vergangenen Woche hat mich die Grippe erwischt. Gerade noch im Strudel aus Glitzer und Konfetti, lag aber nicht nur ich flach, sondern halb Köln. Gestern wäre mir dann fast die Decke auf den Kopf gefallen und ich musste etwas tun. Dank Improvisation habe ich nun eine Art Couchtisch-Modulsystem mit Nostalgie-Charme. Und das Beste: Ich leiste einen Betrag zur Nachhaltigkeit.
Seit über einer Woche vegetiere, huste und maule ich genervt auf meiner Couch vor mich hin. Gestern war dann der erste Tag, an dem ich irgendwie das Gefühl hatte, ich muss was tun. Nein falsch, ich hatte das Gefühl, ich kann endlich wieder was tun. Und schon seit Monaten wartet eine etwa 30 Jahre alte Apfelkiste darauf, von mir angestrichen und genutzt zu werden. Genau das richtige kleine Projekt für so einen Tag.
Erinnerungsstücke integrieren & inszenieren
Ursprünglich sollte das Erinnerungsstück aus meinem Elternhaus, dass wir vor knapp zwei Jahren verkauft haben, an die Wand, um mir als Regal zu dienen. Aber irgendwie wusste ich nicht so recht wohin ich es hängen soll. Und dann die Idee: Warum nicht mit der hübschen Kiste den Couchtisch vergrößern? Der ist zwar schön, aber doch etwas klein. Ihr könnt euch vorstellen, was passiert, wenn meine Mädels zu besuchen kommen und jede von uns eine Riesenteetasse mit Tee abstellen möchte. Außerdem trägt diese kleine Idee etwas zum — längst überfälligen — Nachhaltigkeitstrend bei:
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. (Quelle: Wikipedia)
Man muss nicht immer alles neu kaufen bzw. alles Alte sofort wegwerfen. Macht lieber etwas Neues daraus. So wie ich aus der alten Apfelkiste. Das ist nicht nur günstig, sondern schont auch Ressourcen. Da die Kiste aus Holz ist, gleich doppelt, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Nun weiß ich nicht, woher das Holz für meine Kiste stammt, aber abgesehen davon: Wenn wir Holz verwenden, verzichten wir gleichzeitig auf andere Materialien, wie Metall, Beton oder Kunststoff. Diese Stoffe sind im Vergleich zu Holz klimaschädlicher, weil mehr Energie zu ihrer Erzeugung benötigt wird.
Verschönerung der Apfelkiste:


Im ersten Schritt habe ich mit grobem Schleifpapier unschöne Kanten abgeschliffen und das gute Stück im nächsten Schritt mit Hilfe einer kleinen Schaumstoffrolle in sehr hellem Mint bemalt. In welcher Farbe auch sonst. Eigentlich ganz easy und ich weiß gar nicht, wieso ich das so lange vor mir her geschoben habe.
Günstig Ablagefläche schaffen
Mit der neuen alten Holzkiste ist fehlende Abstellfläche ab sofort kein Problem mehr. Je nach Platzbedarf lässt sich die Kiste aber auch perfekt unter dem Couchtisch verstauen. Auf diese Art habe ich nicht nur funktionale und gleichzeitig schöne Abstellfläche geschaffen, sondern auch ein Stück aus meiner Kindheit in meine Einrichtung integriert. Schon als Kind dienten mir solche Holzkisten im großen Lagerraum des Obst- und Gemüsegroßhandels meiner Eltern als Tisch. „Buden bauen“ war für mich das größte!
Ich hoffe meine Idee gefällt euch. Mit welchen kleinen Ideen sorgt ihr für Nachhaltigkeit und versucht euren ökologischen Fußabdruck klein zu halten? Spart ihr Plastik? Schaut ihr dreimal hin, woher die Dinge stammen? Sport ihr gezielt Strom? Oder meidet ihr verschiedene Shops, die nicht gerade für Umweltbewusstsein bekannt sind? Egal was ihr tut, die Summe aller kleinen Dinge, bewirkt mehr als nichts zu tun!
Fotos: Anna Steffi Winterhoff/annablogie
Hey Anna, sieht sehr schön aus und für die Nachhaltigkeit „daumen hoch“. Frage: weist du wo man solche alten Kisten her bekommt, suchen auch schon länger dannach. Allerdings brauchen/wollen wir min. 5 davon? Hoffe du kannst helfen 😀
Schöner Blog
Lg Eva
Hallo Eva,
vielen lieben Dank. Hast du denn mal einfach gegoogelt? Es gibt eigentlich etliche Händler, die Kisten verkaufen: https://www.obstkisten-online.de/holzkisten/apfelkisten.html?gclid=CIDJ4N2RwtQCFeYK0wodpKYFHg
Liebe Grüße
Anna