Ich stehe mal wieder kurz davor mein Schlafzimmer zu streichen. Das fünfte Mal. Die Farbe steht sogar schon bereit. Mein Freund hält mich für ein kleines bisschen verrückt. Was zu einem Gespräch darüber geführt hat, wie unterschiedlich Frauen und Männer in Sachen Einrichtung ticken und dazu, dass ich meine Streich-Aktionen Revue passieren lassen habe. Erfahrt hier, worin sich Frauen und Männer (hart pauschalisiert – in unserem Fall aber zutreffend) unterscheiden und was ein bisschen Farbe ausmacht.
Männerwohnungen vs. FrauenwohnungenAngefangen hat am Sonntag alles damit, dass ich mein Schlafzimmer umgestellt habe. Im Frühjahr drehe ich immer das Fußende meines Bettes zum Fenster, da ich im Sommer erstens die Heizung nicht brauche und ich mir zweitens im Frühjahr gerne die Sonne ins Gesicht scheinen lasse.
Etwas geknickt und mit hängenden Schultern hat mir Dominik daraufhin mitgeteilt, jetzt müsse er sich wieder umgewöhnen und das könne er doch so schlecht. In dem Moment viel mir eine Studie des VDM ein, die ich letzte Woche gelesen habe. Ich zitiere: „Für Männer ist es am wichtigsten, dass ihre Wohnung funktional und praktisch ist. Frauen hingegen ist es in ihrem Zuhause am wichtigsten, sich mit schönen Dingen zu umgeben. Doppelt so viele Frauen wie Männer denken oft darüber nach, wie sie ihre Wohnung noch schöner gestalten können. Und jedem zweiten Mann ist es am liebsten, dass in der Wohnung alles so bleibt wie es ist.“ Ich musste laut lachen. So true!
Weiter steht dort, dass Männerwohnungen oft ordentlich, sachlich und reduziert wirken. Möbel seien vor allem funktional und würden lediglich ergänzt durch technische Highlights, wie einem großen Flachbildschirm. Und das war es dann auch schon. Packt noch ein paar perfekt ins Gesamtbild integrierte Sonos Boxen, eine Playstation und Apple TV dazu, dann passt die Beschreibung perfekt zur Wohnung meines Freundes. Wobei er tatsächlich auch ein paar Kissen und Pflanzen besitzt. Aber das Zentrum allen Seins bildet definitiv der Entertainment-Bereich mitten im Wohnzimmer.
Und wie sieht es in einer Frauenwohnung aus? Auch das beschreibt die Studie ganz gut: „In Frauenwohnungen gehören wohnliche Heimtextilien genauso zum Standard wie atmosphärisches Licht sowie Gegenstände und Utensilien, die die Sinne und Gefühle ansprechen. Natürlich leben (Single)-Frauen auch mit moderner Technik; sie ist aber eben nur ein Bestandteil der Wohnung.“ Ich habe mir mal die Freiheit erlaubt, aus Singlefrauen Frauen zu machen, denn sich hier nur auf Singlefrauen zu beziehen, lieber VDM, finde ich etwas kurz gedacht. Aber wie auch immer, der Rest passt jedenfalls, was mich beruhigt. Ich bin gaaanz normal. Diese Erkenntnis führt aber leider auch dazu, dass Dominik sich weiterhin ein bisschen mit mir arrangieren muss. Die nächste Schlafzimmer-Umgestaltung steht also in den Startlöchern. Ich hoffe nur, die Tapete kommt nicht runter. Denn diesen vier Farbvarianten hat die Tapete bisher bereits standhalten müssen:
Dunkelgrau: Wandfarbe Manhattan von Schöner Wohnen

Dieses dunkle Grau wirkt zurückhaltend und elegant. Dabei lässt die Farbe viele Kombinationsmöglichkeiten zu. Leider wirkt die Farbe aber auch sehr düster und kalt. Damit ist sie nicht unbedingt das Richtige, um einem Zimmer Wohlfühlatmosphäre zu verleihen. Deshalb ist diese Wandfarbe bei mir sehr schnell wieder ausgezogen und es gibt von mir keine Empfehlung es mit Dunkelgrau zu versuchen – auch nicht in einer nüchternen Männerwohnung.
Warmes Apricot – mädchenhaft und laut

Diese Farbe habe ich geliebt und trauere ihr manchmal etwas nach, denn sie strahlt Wärme und Energie aus und macht richtig gute Laune! Aber Vorsicht: Apricot ist auch laut und dominant und als Wandfarbe nur etwas für euch, wenn ihr kein Problem mit gewagten Farbkombinationen habt. Diese Farbe braucht Mut.
Helles, aber kühles Eisblau

Eigentlich hatte ich mich hier für Mint entschieden. Leider wirkte die Farbe am Ende eher wie ein Eisblau und schon während des Streichens hätte ich heulen können. Trotzdem habe ich durchgezogen, weil ich wie immer eine meiner nächtlichen Streich-Orgien gefeiert habe und bis zum nächsten Tag gehofft habe, dass bei Tageslicht die Welt bzw. Wand anders aussieht. Leider wurde ich enttäuscht. Diese Wandfarbe ist zwar freundlich und frisch, aber auch sehr kalt. Mit Textilien in warmen Farben konnte ich für etwas Gemütlichkeit sorgen. Aber lange geblieben ist das Eisblau nicht.
Harmonisches Rosa für Ruhe und Gelassenheit

Eingezogen ist nach dem hellen Blau Harmonie pur. Rosa wirkt unaufgeregt, strahlt Ruhe aus und wenn es ein warmes Rosa ist, macht es ein Zimmer sehr gemütlich. Rosa ist unheimlich angenehm und bietet etliche Kombinationsmöglichkeiten.

Ihr merkt schon, ich bin begeistert. Keine Farbe hat bei mir so lange überlebt wie diese. Aber: Auch sie muss nun einem neuen Farbton weichen. Was es wird und warum erfahrt ihr, sobald ich gestrichen habe. Eines kann ich schon verraten: Es soll „aus Gründen“ etwas weniger mädchenhaft bei mir aussehen. Bleibt also dran!
Was habt ihr bereits für Experimente hinter euch und welche eurer Wandfarben war eurer Meinung ein richtiger Griff ins Klo?
Du hast vollkommen recht: Wandfarbe macht das Ambiente im Raum aus. Ich habe mich für eine Tapete in Beige und Weiß entschieden, und zwar nur an einer Wand. Die restlichen sind weiß geblieben und es ist gut so. Diese Kombination strahlt viel Ruhe aus.
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Auch ich habe in den letzten Jahren relativ oft die Farbe meiner Schlafzimmerwand verändert. Grund dafür ist meine ständige Lust auf Abwechslung, was ja an und für sich nichts Negatives ist. Diesmal soll meine Wand ebenfalls rosa werden, jedoch ging mein letzter selbstständiger Versuch, den Anstrich zu übernehmen, total nach hinten los. Daher bin ich doch ganz froh, dass es dafür Profis für Malerarbeiten gibt.
Bisher war für mich immer klar, dass ich die Farbe orange nicht ausstehen kann. Doch der Farbton apricot gefällt mir unglaublich gut, weshalb ich ihn für meine Schlafzimmerwand verwenden möchte. Für den Anstrich werde ich mich an eine Malerei wenden, damit das Ergebnis nicht erneut unbefriedigend wird.